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Andreas Schluricke.

Interview mit dem "Blickpunkt", Mai 2005 :

Allgemein

Der Schönefelder Andreas Schluricke vertritt seit den letzten Kommunalwahlen die SPD im Kreistag Dahme-Spreewald und in seiner heimatlichen Gemeindevertretung. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte ist die Pflege der Partnerschaft mit dem polnischen Landkreis Wolsztyn. Seit Beginn des Jahres ist er als Kreistagsabgeordneter auch Vorsitzender des Beirates der ARGE, die die Empfänger des neuen Arbeitslosengeldes II betreut. Wir trafen Andreas Schluricke auf dem „Fest der Demokratie“ am 8. Mai am Brandenburger Tor in Berlin.

Blickpunkt: Herr Schluricke, warum sind Sie heute hier in Berlin?

Schluricke: Ich engagiere mich seit einiger Zeit in der „Deutsch-Polnischen Gesellschaft“ in Berlin. Dort treffen sich die an Polen interessierten Berliner mit in Berlin lebenden Polen, um gemeinsam ihren Beitrag zur deutsch-polnischen Verständigung zu leisten. Diskussionsrunden, Vorträge, Lesungen, Ausstellungen und Konzerte - die Aktivitäten sind so vielfältig wie die Mistreiter der Gesellschaft. Diese Aktivitäten stellen wir hier vor.

Blickpunkt: Welche Bedeutung hat denn der 8. Mai für Sie?

Schluricke: Meine Generation ist von den Leiden des Krieges bis heute verschont geblieben. Wir haben, glaube ich, nur eine schwache Ahnung, welches Glück das für uns bedeutet. Deshalb sollte es uns eine Verpflichtung sein, für diese Demokratie zu streiten und uns zu engagieren. Überall, nicht etwa nur in den politischen Parteien.

Blickpunkt: Neben Ihrer Arbeit im Kreistag und der Gemeindevertretung Schönefeld sind Sie auch Vorsitzender des ARGE-Beirates. Was sind dessen Aufgaben?

Schluricke: Der Beirat hat die Aufgabe, die Arbeit der neuen ARGE beratend zu begleiten. Ihm gehören vom Kreistag berufene, fachkundige Mitglieder an. Von zwei weiteren Kreistagsmitgliedern, über Vertreter der Kommunen, des DGB, der Industrie- und Handelskammer bis zum Arbeitslosenverband. Wir können zwar keinen direkten Einfluß auf die Arbeit der ARGE nehmen, aber diese kritisch begleiten und vor allem die richtigen Fragen stellen.

Blickpunkt: Die ARGE existiert seit Jahresbeginn. Wie ist ihre erste Bilanz?

Schluricke: Es war ein schwieriger Start. In erster Linie natürlich für die Betroffenen, die Empfänger des neuen Arbeitslosengeldes II. Neue Regelungen, neue Formulare und für nicht wenige auch weniger Geld. Das gilt aber auch für die Mitarbeiter der ARGE. Die Vorbereitungszeit auf die Aufgaben war extrem kurz, vieles war zu Beginn des Jahres noch unklar und mußte sich erst einspielen. Mein Eindruck ist jedoch, dass die Mitarbeiter engagiert arbeiten, obwohl die Personaldecke noch immer zu kurz ist. Hier gibt es Regelungen, die der Bundesgesetzgeber dringend überarbeiten muß.

Blickpunkt: Was meinen Sie konkret?

Schluricke: Wenn der Haushalt der ARGE noch Mittel für weiteres Personal für die Betreuung und Vermittlung hergibt, muß die ARGE in die Lage versetzt werden, auch Mitarbeiter einzustellen. Im Moment ist das - nicht nur in Dahme-Spreewald - nicht möglich, da die Personalhoheit ausschließlich bei den Kommunen und der Bundesagentur liegt.

Blickpunkt: In der kommenden Woche findet in Lübben die 1. Jugendkonferenz statt.

Schluricke: An diesem Tag treffen sich all diejenigen, die an verschiedensten Stellen ihren Beitrag zur Abbau der Jugendarbeitslosigkeit leisten sollen. Wir wollen mit diesen Fachleuten die zukünftige Strategie diskutieren und kritisch überprüfen. Schaut man auf die von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen unter 25 Jahren, so fällt ein Aspekt sofort auf: mehr als die Hälfte der jungen Leute, die Arbeit suchen, tun dies ohne Ausbildung, Wir sprechen hier von über 600 Betroffenen in unserem Landkreis. Den heute schon Arbeitslosen müssen entsprechende Qualifizierungsangebote gemacht werden, was durch die ARGE auch bereits geschieht. Wir müssen aber auch für die Zukunft überlegen, wie wir der Arbeitslosigkeit den Nachschub nehmen. Der Übergang von der Schule in die Ausbildung funktioniert noch viel zu oft nicht. Das müssen wir ändern, dafür brauchen wir die Kreativität aller Beteiligten. Ich hoffe, die Jugendkonferenz bringt uns dazu einen Schritt weiter.

Blickpunkt: Vielen Dank für das Gespräch.

 

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