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Andreas Schluricke.

Brandenburg punktet mit barrierefreiem Tourismus :

Service

Potsdam. Das Land Brandenburg hat sich mit zahlreichen Angeboten im barrierefreien Tourismus profiliert. Das Angebot ist im Ländervergleich Spitze: Es gibt über 900 Übernachtungs-, Gastronomie- und Freizeitangebote mit geprüften Detailinformationen zur Barrierefreiheit. Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers stellte heute gemeinsam mit Brandenburgs Behindertenbeauftragten Jürgen Dusel und Kerstin Lehmann von der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH bei einer Pressekonferenz in Potsdam die wirtschaftliche und soziale Bedeutung des barrierefreien Tourismus vor.

„Barrierefreiheit soll keinen Nischencharakter an wenigen Orten haben, sondern wir wollen das Thema – so weit dies in einem Flächenland möglich ist – landesweit umsetzen. Deshalb haben wir den barrierefreien Tourismus als ein bedeutendes Querschnittsthema in unserer Landestourismuskonzeption 2011-2015 verankert. Dort ist u. a. die flächendeckende Umsetzung von Barrierefreiheit als Qualitätsmerkmal festgeschrieben. Sie ist auch Voraussetzung für eine Förderung aus dem Programm ‚Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur’, sagte Minister Christoffers.

Brandenburg habe sich sehr früh des Themas angenommen, so Christoffers weiter. So sei Barrierefreiheit seit nunmehr zehn Jahren ein zentrales Fach der Tourismusakademie Brandenburg. „Damit hat Brandenburg eine Vorreiterrolle in Deutschland inne und etabliert sich zunehmend als Reiseziel für Menschen mit Handicap.“

Christoffers verwies darauf, dass die mit rund 200 Millionen Euro geförderten Radwege zwischen Oder und Elbe nicht nur für Radfahrer oder Skater, sondern auch für Rollstuhlfahrer geeignet seien. Zudem gebe es über das ganze Land verteilt eine Vielzahl spezieller Angebote. Als Beispiele nannte er das Haus Rheinsberg – Hotel am See, Rolly Tours, Tandemtouren für blinde und sehbehinderte Menschen am Senftenberger See und Events wie „25 km durch das Ruppiner Land“, spezielle Hotels und Pensionen sowie Gastronomie mit Ausrichtung auf Allergiker.

Der Behindertenbeauftragte des Landes Brandenburg, Jürgen Dusel sagte: „Barrierefreiheit im Tourismus ist ein großer Schwerpunkt im behindertenpolitischen Maßnahmenpaket des Landes. Hier ist Brandenburg auf einem beispielhaften Weg. Neben den touristischen Einrichtungen selbst muss aber auch noch stärker auf die Erreichbarkeit und Nutzbarkeit von Bussen und Bahnen, Haltestellen oder auch Arztpraxen und Supermärkte geachtet werden. Nur so wird ein touristisches Angebot auch gern genutzt. Hier sind noch mehr gesellschaftliche Akteure zu sensibilisieren. Profitieren wird davon die ganze Gesellschaft. Denn es geht bei Barrierefreiheit nicht nur um Treppenstufen, die Ziele unerreichbar machen. Sondern beispielsweise auch um die leichte Verständlichkeit von Fahrplänen, Fahrkartenautomaten und anderen Informationen im Stadtbild.“

Die Webseite http://www.barrierefrei-brandenburg.de/ der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH bietet Gästen mit Behinderungen die Möglichkeit, ihre Reise vorab zu planen und die zu ihren Wünschen passenden Angebote zu finden. Keine andere touristische Internetplattform in Deutschland richtet sich an so viele Zielgruppen, verfügt über solch gute individuelle Filtermöglichkeiten und hält so viele Informationen nicht nur für Gäste, sondern auch für touristische Anbieter bereit. Reisende finden hier über 900 Übernachtungsmöglichkeiten, Freizeit- und Gastronomiebetriebe.

„Das Bewusstsein für das Thema ist vielerorts gewachsen“, stellte Christoffers fest. „Und der Barrierefrei-Tourismus bietet für unser Land zusätzliche positive wirtschaftliche Effekte. So sind mobilitäts- und aktivitätseingeschränkte Menschen bekannt für ihre hohe Reisezieltreue sowie eine Präferenz für nahegelegene Reiseziele, vorwiegend in Deutschland. Außerdem werden überdurchschnittlich viele Reisen in der Nebensaison durchgeführt.“

Die Broschüre „Brandenburg für alle. Barrierefrei reisen”, die in diesem Jahr erstmals in Kooperation des Verlages terra press GmbH mit der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH erschien, stellt die barrierefreien Tourismus-Angebote im Land Brandenburg vor. Rollstuhlfahrer, aber auch blinde und sehschwache Gäste, gehörlose Menschen, Besucher mit Lernschwierigkeiten und Allergiker finden auf den 76 Seiten Ideen für Ausflüge und Reisen.

Dazu erklärte Kerstin Lehmann, Tourismus Marketing Brandenburg (TMB), „die Informationsmöglichkeiten über barrierefreie Angebote werden immer zahlreicher und ausführlicher. Zu den Angeboten auf der Internetseite http://www.barrierefrei-brandenburg.de/ liegen detaillierte Informationen zur Barrierefreiheit vor, die wir vor Ort geprüft haben – so findet jeder Gast die seinen Bedürfnissen entsprechenden Reisemöglichkeiten. Wir freuen uns über die vielfältigen Reiseangebote, die sich an Alle richten. Auch auf Facebook ist der barrierefreie Brandenburg-Tourismus vertreten: Die Seite facebook.com/BrandenburgBarrierefrei ist Austausch- und Informationsplattform und freut sich auf neue Fans.“

In Brandenburg leben rund 421.000 Menschen mit Behinderungen, das ist fast ein Sechstel der Gesamtbevölkerung. Davon sind rund 301.000 schwerbehindert. Über 400.000 Brandenburgerinnen und Brandenburger sind älter als 70 Jahre. Zudem gibt es rund 97.000 Kinder unter der Altersgrenze von 5 Jahren. Angesichts des demografischen Wandels und steigender Lebenserwartungen wird die Zahl der Menschen, die auf eine barrierefreie Umwelt angewiesen sind, weiter ansteigen.

Die Landesregierung hatte Ende 2011 das Behindertenpolitische Maßnahmenpaket beschlossen. Es beinhaltet 136 konkrete Maßnahmen in acht Handlungsfeldern, darunter auch „Tourismus, Kultur, Freizeit, Sport. Dazu Jürgen Dusel: „Die Umsetzung ist langfristig angelegt und soll Schritt für Schritt erfolgen. Das alles werden wir aber nur schaffen, wenn in der ganzen Gesellschaft ein Umdenken stattfindet. Inklusion beginnt im Kopf.“

Weitere Informationen unter http://www.barrierefrei-brandenburg.de/.

PM / MWE vom 10.07.2012

 

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