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Andreas Schluricke.

Sport kein Thema für den Innenminister :

Bundespolitik

Zur Debatte über den Haushalt des Bundesinnenministeriums erklären der sportpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Martin Gerster und die zuständige Berichterstatterin Gabriele Fograscher:

Wir sind entsetzt über die Geringschätzung für den Sport, die die Bundesregierung und der zuständige Sportminister in der Haushaltsdebatte an den Tag gelegt hat. Allen Sonntagsreden über die besondere gesellschaftliche Bedeutung des Sports zum Trotz ist Bundesinnenminister Friedrich in seiner Haushaltsrede mit keinem Wort auf seine Vorhaben in diesem Bereich eingegangen. Kein Wunder: Seine Bilanz im Sport fällt erschreckend dürftig aus.

Während die Mittel für die Sportförderung unter der vorherigen Regierung mit SPD-Beteiligung im Zeitraum von 2007 bis 2009 von 125 auf 149 Millionen Euro anstiegen, stagniert der Haushaltstitel seitdem. Bundesinnenminister Friedrich beschränkt sich auf das Verwalten, anstatt zu gestalten und sich nachdrücklich für die Belange des Sports einzusetzen. Unverzichtbar in der Sportförderung ist eine vernünftige Infrastruktur, allerdings kürzt Schwarz-Gelb erneut die Investitionen in den Sportstättenbau um satte drei Millionen Euro - nur noch rund 15 Millionen Euro stehen zur Verfügung. Übrigens: Das sind fast zehn Millionen Euro weniger als im letzten von Rot-Grün aufgestellten Haushalt 2005.

Auch beim Einsatz für die Stärkung des Sports in Deutschland hat der zuständige Minister Friedrich keine Erfolge vorzuweisen. Die Bewerbung Münchens für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 war leider nicht erfolgreich. Da die Bundesregierung allerdings auch die Sportfördermittel für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik erneut kürzt, verspielt sie eine Chance, uns als sportbegeistertes und weltoffenes Land auf internationaler Bühne zu präsentieren und so mögliche weitere Bewerbungen um sportliche Großereignisse zu unterstützen. Auch hier eine Kürzung um eine dreiviertel Million Euro im Vergleich zum Haushalt 2009, an dem die SPD noch mitgewirkt hat.

Ein zentrales Anliegen der deutschen Sportpolitik, die Bekämpfung des Dopings, wird derzeit nur stiefmütterlich behandelt. Bei den Maßnahmen zur Bekämpfung und Vorbeugung gegen Doping schreibt die Bundesregierung die Haushaltszahlen seit 2009 einfach fort. Der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) droht mit diesem Haushaltsentwurf schon im kommenden Jahr eine unverantwortliche Kürzung um eine Million Euro. Die Dopingbekämpfung ist für diese Bundesregierung offensichtlich nur ein Lippenbekenntnis.

Das Schweigen in der Haushaltsdebatte zum Sport zeigt deutlich, dass der Bundesinnenminister auch im Bereich des Sports einen katastrophalen Fehlstart hingelegt hat.

 

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