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Andreas Schluricke.

Pilotprojekt zur „Schule für alle“ startet landesweit mit 84 Grundschulen :

Bildung

Bildungsministerin Martin Münch hat heute in Potsdam den offiziellen Startschuss für das Pilotprojekt zum weiteren Ausbau der „Schule für alle“ gegeben. Im kommenden Schuljahr werden landesweit insgesamt 84 Schulen am Pilotprojekt „Inklusive Grundschule“ teilnehmen, darunter 73 Schulen in öffentlicher sowie 11 Schulen in freier Trägerschaft als assoziierte Teilnehmer.

Bildungsministerin Münch erwartet von der Pilotphase wichtige Impulse für den weiteren Ausbau inklusiver Bildungsangebote im Land Brandenburg. „Die ausgewählten Grundschulen sind Leuchttürme: Ihre Erfahrungen mit der Aufnahme und Förderung von Schülerinnen und Schülern mit den sonderpädagogischen Förderbedarfen ‘Lernen‘, ‘sozial-emotionale Entwicklung‘ und ‘Sprache‘ sollen in den kommenden Jahren ins Land ausstrahlen und allen anderen Schulen zugute kommen“, so Münch. „Dafür werden die Pilotschulen auf der Basis einheitlicher Maßstäbe zusätzlich mit Lehrkräften ausgestattet. Die ‘Schule für alle‘ gibt es nicht zum Nulltarif – für die Pilotschulen werden wir mehr als 100 Stellen bereitstellen.“

„Ich will die Regelschulen in die Lage versetzen, künftig alle Schülerinnen und Schüler aufnehmen und bestmöglich fördern und unterstützen zu können – der Start der Pilotschulen ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer ‚Schule für alle‘“, macht Ministerin Münch klar. Dafür bietet Brandenburg bereits jetzt gute Voraussetzungen. „Die kürzlich veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass Brandenburg bundesweit zu den Vorreitern beim gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Förderbedarf gehört. Und sie zeigt auch, dass kein Weg an der ‘Schule für alle‘ vorbeiführt. Wir brauchen Chancengerechtigkeit für alle Menschen in unserem Land, für Menschen mit und ohne Behinderung – und ganz besonders für Kinder und Jugendliche. Wir wollen kein Kind zurücklassen, sondern jedem die Unterstützung geben, die es braucht, um seine Fähigkeiten zu entfalten.“

Für die 73 Grundschulen in öffentlicher Trägerschaft, die am Pilotprojekt „Inklusive Grundschule“ teilnehmen, gelten für die Pilotphase – vom Schuljahr 2012/13 bis zur flächendeckenden Einführung der sonderpädagogischen Grundversorgung für die Förderschwerpunkte „Lernen“, „sozial-emotionale Entwicklung“ und „Sprache“ ab dem Schuljahr 2015/16 – einheitliche Rahmenbedingungen:

Für alle Pilotschulen stehen für fünf Prozent der Gesamtschülerzahl 3,5 Lehrerwochenstunden je Schüler als Basisausstattung für förderdiagnostische Lernbegleitung in den sonderpädagogischen Förderschwerpunkten „Lernen“, „sozial-emotionale Entwicklung“ und „Sprache“ zur Verfügung. Zusätzlich stehen den Staatlichen Schulämtern rechnerisch 0,5 Lehrerwochenstunden je Schüler als Pool für besondere Problemlagen zur Verfügung. Für Schülerinnen und Schüler mit anderen sonderpädagogischen Förderschwerpunkten werden auf der Grundlage des Feststellungsverfahrens individuell zusätzliche Stunden für den gemeinsamen Unterricht zur Verfügung gestellt. Bei der Bildung von Klassen an den Pilotschulen soll der Frequenzrichtwert 23 Schülerinnen und Schüler je Klasse betragen. In den Pilotschulen wird nach einem ganzheitlichen, schulinternen Unterrichtskonzept auf der Grundlage von Rahmenlehrplänen unterrichtet und für jedes Kind ein individueller Lernplan geführt. Um die beteiligten Lehrkräfte auf die Besonderheiten einer inklusiven Schule bestmöglich vorzubereiten, erhalten sie eine prozessbegleitende Fortbildung und Beratung durch speziell fortgebildete Beraterinnen und Berater. Das Pilotprojekt an den Grundschulen wird wissenschaftlich begleitet. Die assoziierten Grundschulen in freier Trägerschaft werden an den Fortbildungen in den jeweiligen Regionen teilnehmen und bei der wissenschaftlichen Begleitung berücksichtigt.

Vertreter der ausgewählten Grundschulen sind am Montag, den 23. April 2012, zu einer Auftaktveranstaltung nach Potsdam eingeladen.

Die Liste mit den ausgewählten Grundschulen ist im Anhang. Weitere Informationen gibt es unter www.mbjs.brandenburg.de

PM / MBJS vom 20.04.12

 

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